MedienKompetenzPreis Hessen 2019

Die Preisträger

Kategorie 1 (Altersgruppe bis 6 Jahre)

1. Preis
Der Kinderladen des Sozialpädagogischen Vereins zur familienergänzenden Erziehung e.V., Frankfurt am Main: „Meine Collage, meine Fotos, meine Geschichte, mein Buch“

Projektleitung: Peter Kaiser

Das sagt die Jury:

„Meine Collage, meine Fotos, meine Geschichte, mein Buch. Aus dem Projekttitel wird ersichtlich, was dem Kinderladen aus Frankfurt am Main am Herzen liegt! Kinder in einem ganzheitlichen Prozess zu begleiten! Kinder lernen, wie ihre Gedanken und Ideen zu ihrer Geschichte werden. Aus einer selbsterstellten Collage erstellen die Kinder mit Hilfe der Fotografie und des Computers ein digitales Fotobuch. Mit Hilfe des Drucks halten die Kinder ihre eigene Geschichte in der Hand. Das Projekt schult das fotografische Auge, das perspektivische Sehen und vor allem die eigene Kreativität auf eine kindergerechte Art und Weise. Zudem fördert es die Eigenverantwortung und die Eigeninitiative der Kinder! Es ist authentisch. Die Kinder haben offensichtlich viel Spaß dabei! Die Möglichkeit, das Projekt über mehrere Jahre zu wiederholen und sich dabei stets zu verbessern, zeugt von einer nachhaltigen und vorbildlichen Medienarbeit. Herzlichen Glückwunsch an den Kinderladen aus Frankfurt am Main!“


2. Preis
Kindertagesstätte Landaustraße in Kooperation mit dem Wohnstift am Weinberg, Kassel: „Hexen im Zauberwald“ 

Projektleitung: Annette Rosenbaum (Kinderhaus Landaustraße), Thomas Andreas Warlies (Wohnstift Am Weinberg)

Das sagt die Jury:

„Generationskonflikte sind Schnee von gestern! Die Kindertagesstätte Landaustraße aus Kassel nutzt lieber Medienpädagogik, um ein intergeneratives Projekt mit Kindern und Senioren des Wohnstifts am Weinberg auf die Beine zu stellen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen! Jung und Alt erwecken mit Hilfe der „Trickbox“ ihre gemeinsam entwickelte Geschichte zum Leben und verleihen den Figuren ihre Stimme. Insgesamt ist hierbei ein kindergerechtes Produkt entstanden. Die Kinder haben sich zusammen mit den Senioren kreativ und mit ersichtlich viel Spaß medial ausprobiert. Neben sozialen Kompetenzen haben alle Projektbeteiligten auch Medienkompetenz erworben. Herzlichen Glückwunsch nach Kassel!“


2. Preis
Kita Grüne Soße des Sozialpädagogischen Vereins zur familienergänzenden Erziehung e.V., Frankfurt am Main: „Ein Kochbuch – eine defekte Speicherkarte – ein Werbefilm“

Projektleitung: Bettina Marsden, Simona Trolio

Das sagt die Jury:

„Einfach nur Kochen? Nicht in der Kindergartengruppe „Grüne Soße“ aus Frankfurt am Main. Leckeres und gesundes Essen fotografieren und im nächsten Schritt zu einem Kochbuch digitalisieren. Das war mitunter ihr Jahresmotto 2019. 25 Kinder haben mit viel Spaß, Kreativität und Engagement, auch unter schwierigen Bedingungen, stets ihr Ziel verfolgt. Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel, das den Kindern den Prozess vom Analogen ins Digitale verdeutlicht. Zudem hat es wichtige Themen wie Datenschutz, GEMA-freie Musik und manipulative Werbung behandelt. Somit hinterlässt das Projekt nicht nur eine kulinarische Erinnerung, sondern bietet den Kindern insbesondere einen medienpädagogischen Mehrwert! Herzlichen Glückwunsch an die Kindergartengruppe „Grüne Soße“ nach Frankfurt am Main!“


Kategorie 2 (Altersgruppe bis 10 Jahre)

1. Preis
Wilhelmschule Offenbach: „Schulreporter Homepage-AG“

Projektleitung: Franziska Bosselmann

Das sagt die Jury:

„Wer hätte gedacht, dass Grundschüler eine Homepage programmieren können? Dieses Projekt zeigt, wie es geht! Unter Anleitung einer Medienpädagogin arbeiten Schüler der Klassen 3 und 4 in einer AG an der Erstellung und Pflege der Schulhomepage. Die Schüler haben einen großen Gestaltungsraum und sind selbst Entscheidungsträger. Sie arbeiten mit unterschiedlicher Anwendersoftware und lernen praktische Medienarbeit kennen, wie z.B. die Arbeit mit Apps, das Aufnehmen von Filmsequenzen und wie man richtig im Internet recherchiert. Zugleich setzen sie sich als Reporter mit verschiedenen Themen und Inhalten intensiv auseinander. Die Jury ist begeistert von dem Ansatz und versteht dies als eine moderne Form der Schülerzeitung. Die Schule beweist mit ihrem Vertrauen in die Schüler Mut – die Homepage zeigt, dass ein altersgerechter Einsatz in der Grundschule gelingt. Ein großartiges Ergebnis, nachhaltig und nachahmenswert! Herzlichen Dank für die Anregung, wir gratulieren herzlich zum ersten Preis!“


2. Preis
Grundschule Poppenhausen: „Was brauchst du? Ein interaktives Buch über gewaltfreie Kommunikation“

Projektleitung: Edna Rohde, Anja Niebling

Das sagt die Jury:

„Die Schulklasse hat ein vorhandenes Schulprogramm zum Thema „gewaltfreie Kommunikation“ medial aufgegriffen und dieses in einem E-Book umgesetzt. Hierbei haben die Drittklässler medienpraktisch mit dem Tablet gearbeitet und konnten sich kreativ mit eigenen Ideen einbringen; die Schüler hatten viel eigenverantwortlichen Gestaltungsraum. Das Projekt zeigt das Potenzial, das die medienpädagogische Arbeit  in der (Grund-)Schule hat: Eine kreative und gelungene Umsetzung eines E-Books, das sich von Schülern für Schüler mit einem relevanten Thema befasst. Hervorzuheben ist, dass die Schule aufgrund der positiven Erfahrungen das Medienbildungskonzept erneuert hat und Medienbildung im Unterricht bereits ab dem 1. Schuljahr etabliert wird. Die Jury findet, dass dies ein herausragendes und nachahmenswertes Projekt ist. Gratulation nach Poppenhausen, weiter so!“


3. Preis
Mittelpunktschule Goddelsheim, Lichtenfels: „Irgendwie Anders ist irgendwie anders“

Projektleitung: Yvonne Pixa

Das sagt die Jury:

„Bei diesem Projekt wurden alle Kinder der heterogenen Klasse 3 b zu Filmemachern und konnten sich gemeinsam mit der Klassenlehrerin und der Schulsozialarbeiterin in das Filmprojekt einbringen. Über einen Zeitraum von vier Monaten wurde intensiv an dem Film gearbeitet: Gemeinsam wurde das Drehbuch entwickelt, das in Anlehnung an das Buch „Irgendwie Anders“ entstanden ist. Beim Dreh waren die Kinder vor und hinter der Kamera aktiv und sprachen Erzähltexte ein. Ein vielschichtiges und gelungenes Medienprojekt, bei dem Medienkompetenz vermittelt und zugleich der Blick auf „Andere“ geschärft wurde. Durch die Lebensweltbezogenheit erfährt das Projekt einen großen Mehrwert. Entstanden ist ein einfühlsamer und unterhaltsamer Film. Die Jury begrüßt die Fortführung von Filmprojekten an der Schule und sagt herzlichen Glückwunsch nach Lichtenfels!“


Kategorie 3 (Altersgruppe bis 15 Jahre)

1. Preis
Henry-Benrath-Schule, Friedberg: „Henry Online“

Projektleitung: Moni Redling

Das sagt die Jury:

„Schülerzeitung erfrischend anders – statt wie üblich eine eigene Zeitung zu publizieren, zeigen die Schülerinnen und Schüler der Henry-Benrath-Schule, wie es im digitalen Zeitalter funktionieren kann: Eine Schülerzeitung als Instagram-Kanal. Das Projekt ist in vieler Hinsicht herausragend. Durch ihre Redaktionsarbeit müssen die Jugendlichen nicht nur Verantwortung für die Inhalte übernehmen, sie lernen auch praktisch die Chancen und Risiken der sozialen Netzwerke kennen. Das große Engagement der Schüler, die kreativen und neuen Ideen der Medienpraxis und die Regelmäßigkeit des Angebots zeichnen dieses beispielhafte Projekt aus. Der altersgerechte und praktische Medieneinsatz ist nachhaltig und trifft mit der Nutzung der neuen Medien den Nerv der Zeit. Ein großartiges Projekt! Der ganzheitliche Ansatz mit Peer-to-Peer-Elementen und die Einbindung der aktuellen sozialen Netzwerke überzeugt in allen Punkten und hat einen einzigartigen Vorbildcharakter. Einen riesigen Applaus für die Henry-Benrath-Schule!“


2. Preis
Mach Mit e.V., Gudensberg: „Gadje!“

Projektleitung: Sascha Fleddermann

Das sagt die Jury:

„Das Filmprojekt des Vereins Mach Mit e.V. richtete sich an Kinder der Roma- und Sinti-Community. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, dass nicht ein grandioses Produkt entscheidend ist, sondern wie durch Medienarbeit gesellschaftliche Prozesse angestoßen werden können. Die Kinder und Jugendlichen haben bei der Filmproduktion viel Medienkompetenz erworben. Sie haben gelernt, wie viel Arbeit in einem Film steckt – von der Auswahl der Drehorte über die Story bis zur Kameraführung. Außerdem konnten vielfältige soziale Kompetenzen geübt werden und es wurden Vorbehalte und Vorurteile gegenüber Fremden abgebaut. So funktioniert Integrationsarbeit! Dieses hervorragende Projekt zeigt ganz deutlich den gesellschaftlichen Mehrwert von Medienarbeit. Die Jury ist sich einig: Das ist ein Paradebeispiel für die integrative Medienarbeit.  Wir gratulieren den Gewinnern aus Gudensberg!"


3. Preis
AKG Bensheim: „Sketching Hand Video“

Projektleitung: Anastasia Schmidt

Das sagt die Jury:

„Tutorials kennen Jugendliche von YouTube oder Instagram – aber eher nicht in der Schule. Das stimmt nicht ganz. Im Kunstunterricht des AKG Bensheim haben sich 30 Schülerinnen und Schüler diesem Genre gewidmet und sind selbst kreativ geworden. Die ideenreichen und vielfältigen Sketching-Hand-Videos zeigen, dass die Jugendlichen gelernt haben, wie man das Medium Film gestalten und zur Wissensvermittlung einsetzen kann.
Besonders lobenswert ist, dass nicht nur die Gestaltung von Medien thematisiert wurde, sondern dass im Rahmen des Projektes auch die eigene Mediennutzung reflektiert werden konnte. Selbstständiges Arbeiten, tolle, kreative Ideen und auch der Peer-to-Peer-Ansatz sind Gründe für die Jury, dieses Projekt auszuzeichnen. Hier wird jugendaffin und kreativ mit Medien gearbeitet. Herzlichen Glückwunsch nach Bensheim!“


Kategorie 4 (Altersgruppe bis 18 Jahre)

1. Preis
Erich Kästner Schule Baunatal: „Der Verrat“

Projektleitung: Fabian Bose

„Bei diesem Grenzprojekt zum Mauerfall wurden nicht die historischen Aspekte in den Vordergrund gestellt. Die Jugendlichen der Erich Kästner Schule Baunatal in Kooperation mit Schülerinnen und Schülern des St. Josef Gymnasium Dingelstädt haben hier ganz neu gedacht: Welche Grenzen gibt es in der medialen Welt? Welche Grenzen gibt es im Kopf? Der entstandene Film „Der Verrat“ behandelt auf eindrucksvolle und emotionale Art und Weise das ernsthafte und leider in unserer heutigen Gesellschaft verbreitete Phänomen des Cybermobbings. 
Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury war, dass durch das Filmprojekt beide Seiten der Mediennutzung gezeigt werden: Zum einen, wie Medien kreativ genutzt werden können und zum anderen, wie wichtig ein sensibler und kritischer Umgang mit den Medien ist. Durch das außerordentliche Engagement der Jugendlichen bei der Filmproduktion entstand ein beeindruckender Film. Medienpädagogisch vorbildhaft! Ich kann nur noch eins sagen: Wirklich exzellent, ein großes Kompliment für dieses Filmmeisterwerk!“


2. Preis
Georg-Büchner-Schule, Frankfurt: „GBS WEEKLY“

Projektleitung: Patricia Ameling, Tobias Illing

„Die Schülerzeitung von heute: Der Schulblog. Schulnachrichten und jugendaffine Themen werden von der jugendlichen Redaktion aufbereitet. Aber auch Inhalte für den Unterricht werden produziert. Die Idee kam von den Schülerinnen und Schülern selbst und so ist klar, dass sie an allen Schritten aktiv beteiligt sind: Reflektiert und bewusst werden Informationen gefiltert, aufbereitet und veröffentlicht. Besonders lobenswert ist, dass auch an die rechtlichen Aspekte umfassend gedacht wird: Datenschutz, Netikette und Persönlichkeitsrechte. „Nachrichten von Jugendlichen für Jugendliche - so funktioniert Nachwuchsjournalismus“, sagt die Jury! Das Medienprojekt hat Vorbildcharakter für die medienpädagogische Arbeit in Hessen. Die GBS Weekly überzeugt und macht nicht nur aus den projektteilnehmenden Jugendlichen kompetente Medienschaffende, sondern vermittelt allen Lesern auch interessante Fakten und News. Applaus dafür!“


Sonderpreis des Hessischen Kultusministeriums: „So gelingt’s! – Schulische Medienbildungskonzepte im Fokus“

Hinterlandschule Biedenkopf: „Fit für’s Bit“

Projektleitung: Jasmin Lucia Schröder, Janina Wolf

Das sagt die Jury:

„Medienkompetenz für die gesamte Schule! Wie das wirklich gelingen kann, zeigt die Hinterlandschule eindrucksvoll. Das umfassende Medienbildungskonzept, was die Vermittlung von Medienkompetenz für alle Schülerinnen und Schüler vorsieht, umfasst Medienprojekte für verschiedene Fächer und Klassenstufen.
Auch ganz neue Techniken wie VR-Brillen und 3D-Drucker werden bei der Medienarbeit genutzt. Dabei wird nicht nur praktisch gearbeitet, sondern auch grundlegendes Medienwissen vermittelt und über soziale und gesellschaftliche Konsequenzen diskutiert. Durch eigenständiges Lernen, aktive Kommunikation und Teamarbeit wird an der Hinterlandschule nachhaltig Medienkompetenz vermittelt. Dieser konzeptionelle rote Faden macht sich bezahlt, das Projekt ist inhaltlich und pädagogisch vorbildlich. Denn der ganzheitliche und zukunftweisende medienpädagogische Ansatz trägt zu einer aktiven und nachhaltigen Wissensvermittlung bei. Von diesem Konzept können wir viel lernen - einfach großartig.“